Welttag zur Überwindung der Armut Pressemitteilung zum 17. Oktober 1999 |
Die Kinder wollen eine Welt, die für alle gerecht ist.
Wehren wir uns mit ihnen gegen Armut und Elend!
Mit den Kindern ein Zeichen setzen gegen die Armut
Kinder aus allen Gesellschaftsschichten bereiten sich auf ein internationales Forum vor, das vom 13.-21. November im Waadtländer Jura und in Genf stattfinden wird. "Freundschaft ist stärker als Armut" lautet ihre Devise.
Vor zehn Jahren wurde die Konvention der Rechte des Kindes verabschiedet. Und wo stehen wir heute? Allzu viele Kinder leben noch immer unter Bedingungen, die es ihnen verunmöglichen, glücklich in ihrer Familie aufzuwachsen und Freunde zu haben. Und doch möchten alle Kinder spontan etwas gegen Armut und Elend unternehmen. Sie finden es ungerecht, dass Menschen ausgegrenzt werden. Gemeinsam können sie zu einer gerechteren Welt beitragen, wenn die Erwachsenen ihr Anliegen ernst nehmen und unterstützen.
Am 17. Oktober, dem Welttag zur Überwindung grosser Armut, beginnt die letzte Phase der Vorbereitungen zum internationalen Kinderforum, welches die Bewegung ATD Vierte Welt und insbesondere deren Kinderzweig Tapori vom 13.-21. November in St.Cergue/Arzier durchführen wird. Hundert Buben und Mädchen aus Asien, Afrika, dem Indischen Ozean, Europa, Nord- und Südamerika werden vom 13.-21. November zu einem internationalen Kinderforum zusammenkommen. Am 20. November, dem Jahrestag der Konvention der Rechte des Kindes werden sie ihre Anliegen in Genf im Palais Wilson der UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson, vorbringen. Zwölf Kinder aus der Schweiz werden als Delegierte an dem Treffen teilnehmen.
Das Forum bildet den Abschluss der Kampagne "Mein Baustein für die Welt von morgen", die Tapori am 17. Oktober 1996 gestartet hat. Über 5000 Kinder aus aller Welt haben seither einen kleinen Stein mit einer Botschaft ins internationale Tapori-Zentrum in Treyvaux (FR) geschickt. Die Kinder werden all diese Steine Frau Mary Robinson überreichen. Sie sollen die MitarbeiterInnen des Palais Wilson in ihrem Einsatz für die Rechte aller Kinder bestärken.
In der Schweiz ist ein Bus unterwegs, um möglichst vielen Kindern von dem geplanten Ereignis zu berichten und ihre Beiträge zu sammeln. Alle Kinder sind aufgerufen, eine Botschaft für das Forum zu schreiben und ihr Selbstbildnis aus Stoff anzufertigen. Diese Bilder werden zu einem grossen Reigen zusammengefügt, um die Kinder in Genf symbolisch zu vertreten. (Genaue Angaben über Masse und Material sind bei Tapori, 1733 Treyvaux erhältlich.)
"Die Kinder wollen eine Welt, die für alle gerecht ist. Wehren wir uns mit ihnen gegen Armut und Elend." So heisst das Motto zum 17. Oktober 1999. Bei öffentlichen Veranstaltungen in Genf, Basel, Zürich, Delémont und St. Gallen werden Kinder und Erwachsene deutlich machen, wie sie sich eine gerechte Welt vorstellen und wie sie sich gemeinsam dafür einsetzen. Auch sollen die Eltern geehrt werden, die unter den aufreibenden Lebensbedingungen extremer Armut ihr Bestes geben, um ihren Kindern eine menschenwürdige Zukunft zu ermöglichen.
Der Welttag zur Überwindung grosser Armut geht auf ein Treffen von Verfechtern der Menschenrechte am 17. Oktober 1987 in Paris zurück. Damals hatte Joseph Wresinski auf dem Trocadero-Platz eine Gedenktafel zu Ehren der Opfer von Hunger, Unwissenheit und Gewalt eingeweiht. 1992 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen den Tag offiziell anerkannt. Die Zeitspanne von 1997-2006 wurde von der UNO zur "Dekade zur Überwindung der Armut" erklärt.
Bewegung ATD Vierte Welt, Treyvaux, 4.10.99
© ATD Vierte Welt Schweiz, Treyvaux | 11.10.99/if/mrb/mbs/ |